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Berichtigungen und Nachträge.

Seite 2, unten, l. lassen statt lassn.

"

24, Zeile 11, 1. armures statt armes.

Zu Seite 32 ist beizufügen, daß nach der Ansicht von L. Spach (Bulletin de la société littéraire de Strasbourg, T. I, Paris-Strasbourg, 1862, p. 35sq.) Rabelais Kenntnis von Brants Narrenschiff genommen hat. Seite 96, unten, L. Reise statt Neis.

,138, letzte Zeile, l. Banise statt Bansie.

Zu S. 214: Beizufügen, daß Klopstocks, Salomo" in der „Gazette litté raire", T. III, 1764, p. 17, lobend erwähnt und im T. IV, p. 86-108, in einzelnen Auszügen mitgeteilt worden ist. Seite 351, Zeile 4, unten (S. Geßner), lies 182 statt 82. Anmerkung 100: Vgl. noch „Rhein, Rön und Loire" (Leipzig 1886), S. 228.

von H. Semmig

Zu der Anmerkung 244 ist beizufügen: Pomey, F., „Indiculus universalis lat.-germ.-graeco-gallicus." (80, Norimb. 1671.)

Zu der Anmerkung 248 ist beizufügen: Rondeau, P.,,,Nouveau dictionnaire allem.-franç. et franç.-allem. cont. tous les mots de la langue franç., ses expressions propres, figurées, proverbiales et burlesques.“ (2) augm. p. A. Buxtorf. 2 vols. fol. (Bâle 1739.)

Zu der Anmerkung 292 ist der „Eloge de Madame Gottsched" aus_Ver

sehen zweimal angeführt.

Zu der Anmerkung 323 ist eine Verweisung auf die dem Verfasser erst jetzt zu Gesicht gekommenen Artikel von Edmond Scherer über Melchior Grimm beizufügen, welche in der „Revue des Deux Mondes" vom 15. Oktober und 15. November 1885 erschienen sind. Anmerkung 378: Vgl. noch Epigramme, tirée d'un conte de Gellert, intiPère mourant" in L'Art d'aimer... morceaux traduits de

tulé, Le

l'italien, suivis de quelques poësies françaises imitées de l'allemand, du grec et du latin (Londres 1772, p. 47-52). Ebendaselbst findet

sich, La Nuit, chanson anacréontique, imitée de Utz"; ferner „L'Asne et l'Oison, fable imitée de Lichtwer"; endlich, Les Gradations du Cœur, romance. Imitée des pensées d'une bergere; chanson du baron de Cronegh [sic]".

Zu der Anmerkung 407 kann beigefügt werden: „L'Habit, imitation libre de Rabener" in der „Décade philosophique", an XI, T. 36, p. 108-111.

Anmerkung 415: „Les Reliques. Fable de Pfeffel." Diese Prosaübersetzung ist mitgeteilt in den,, Archives littéraires", 1806, T. X, p. 431. Anmerkung 444: In dem „Almanach des Dames pour l'an XI, 1802 et 1803" (à Tubingue et à Paris), p. 183-184: „Au Rossignol, chanson imitée de l'allemand, de M. Zacharie."

Anmerkung 451: In dem „Almanach des Muses", 1775, p. 209, steht eine im ganzen lobende Beurteilung von „Les quatre parties du Jour, poëme en vers libres, imités de l'allemand de M. Zacharie", par M. l'abbé Aleaume (Paris 1774). Vgl. ferner eine Beurteilung der Tageszeiten in der, Correspondance de Grimm", éd. Tourneux, T. VIII, p. 253, und der Verwandlungen, ebendaselbst, T. VI, p. 12. Anmerkung 466: Vgl. die geringschätzige Beurteilung in der „Correspondance litt. de Grimm", éd. Tourneux, T. XI, p. 423.

Anmerkung 481: Eine Beurteilung von Hubers, Choix" findet sich auch in den von Professor M. Koch angeführten, Oeuvres de M. Sabatier de Cavaillon" (Avignon 1779), nouv. édition, T. I, p. 230.

Anmerkung 513: Nachzutragen die oben bei Kleist (S. 176) erwähnte Übersetzung,, Le Printemps de Kleist, suivi du Premier Navigateur..." par A... S... (Paris 1802).

Anmerkung 560: Vgl. über Tscharner besonders N. Hamel im 145. Heste der ,,Dentschen Nationalliteratur“ von I. Kürschner, S. 186. Vgl. ferner R. Hamels, Mitteilungen aus Briefen der Jahre 1748-1768 an V. B. v. Tscharner" (Rostock 1881), und desselben Forschers Briefe von I. G. Zimmermann, Wieland und A. v. Haller an Tscharner (Rostock 1881). Anmerkung 590: Nachzutragen, daß Huber in seinem „Choix", Т. II, p. 29, die Ode,,Die Frühlingsfeier" unter der Ausschrift, Dieu dans l'orage" übertragen hat. Ebenderselbe hat daselbst (p. 27-29 u. p. 33-37) einiges ans der Messiade übersetzt.

Erstes Kapitel.

Die Franken in Gallien.

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Ein bekannter deutscher Schriftsteller, welcher die zwei großen Kulturvölker diesseits und jenseits des Rheines mit gleicher Liebe umfaßte, hat vor etwa einem halben Jahrhundert Deutschland die Zukunft Frankreichs genannt. Sicherer als diese Prophezeiung ist das Wort, welches seit tausend Jahren die Geschichte ausgesprochen hat: Germanien ist der Anfang, die Wiege Frankreichs. Denn nicht bloß seinen Namen erhielt Frankreich von den siegreich in Gallien eingedrungenen Franken, es erhielt auch in wesentlichen Beziehungen seine äußere und innere Gestaltung durch sie.

Neben den Kelten und Römern sind die Germanen die Ahnherren der Franzosen, und zwar nicht in geringem Verhältnisse. Denn wenn man zu dem fränkischen Blute noch das der früher eingewanderten Westgoten und Burgunder, sowie das später hinzugekommene der Normannen rechnet, so knüpft sich vierfach die Abstammung der französischen Nation an unsere Vorfahren hinauf. Zumal hatten die Königsgeschlechter und der nordfranzösische Adel die Reinheit und Schönheit der germanischen Abstammung bewahrt.

Indem bei dem überwiegenden Teile der gallorömischen Bevölkerung Eheverbindungen mit den Siegern eintraten, so strömte bald das jugendlich frische Blut der kraftvollen Germanenstämme stärkend und verjüngend in die Adern der erschöpften und geschwächten einheimischen Bevölkerung ein. Hierauf beruht der erste

Supfle, Geschichte d. d. K. a. Z. I.

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germanische Einfluß, und die Einwirkung des deutschen Blutes hatte nicht nur unmittelbare wichtige Folgen, sondern sie macht auch noch spätere Erscheinungen in der französischen Geschichte erklärlich.

Als zweiten germanischen Einfluß, welcher dem ersten zum Teil vorausging, nennen wir die neuen staatlichen Einrich tungen, welche die Franken, die seit der raschen Verschmelzung der Goten und Burgunder mit den Galloromanen die einzigen Vertreter des germanischen Prinzips in Gallien waren, dem eroberten Lande, zunächst dem Norden, gaben. Einheitlich geordnet und frühzeitig zu dichter Ansiedelung gelangt, konnten die Sieger ohne sonderliche Mühe ihrer Eroberung oder, wenn man lieber will, ihrer Einwanderung eine feste Grundlage geben und das neue germanische Prinzip in Recht und Verfassung zu kraftvoller Geltung bringen.

Obwohl aber auf den Trümmern der römischen Herrschaft sich in Gallien ein entschieden germanischer Staat erhob, so war gleichwohl das Zusammentreffen der bildungslosen Franken, welche Chlodwig nach Nordgallien geführt hatte, mit der noch immer übermächtigen römischen Kultur auch für die Eroberer selbst von den weitgreifendsten Folgen. Welch' andere wirtschaftliche Verhältnisse, welch' andere Dimensionen des Staatswesens, wie viele bis dahin unbekannte Aufgaben für die Herrschaft traten den Franken nunmehr entgegen! Aber die angeborene Kraft deutschen Volkstums zeigte sich eben darin, daß trotzdem die rechtlichen Formen, durch welche das neue Leben beherrscht wurde, und auf welche wir weiter unten zurückkommen werden, durch Fortbildung germ a nischer Rechtsideen geschaffen wurden.

Wie im Rechte und der Verfassung, so äußerte sich auch in den Sitten infolge der immer enger werdenden Lebensgemeinschaft beider Völker ein starker fränkischer Einfluß, welcher sich zum Teil bis in die Zeit des Mittelalters in Frankreich erhielt. Wenn sogar in der äußeren Tracht, z. B. in der von einem Teile der Galloromanen angenommenen Gewohnheit, das Haar wie bei den Franken lang wachsen zu lassn, sich eine germanische Einwirkung äußerte, so darf es nicht auffallen, daß eine solche auch nach weit bedeutsameren Lebensrichtungen hin sich kundgab.

Zunächst wurden die durch das fränkische Blut gekräftigten Galloromanen von ihren Siegern zum Kriegsdienste, welchem sie unter der langen, verweichlichenden Römerherrschaft ganz entwöhnt worden waren, herangezogen, und wurden so nach und nach wehrhafter und streitbarer gemacht.

Der feurige Sinn und der unwiderstehliche Kampfesmut der Franken riß sie bald zu würdiger Nacheiferung hin, und schon im ersten Drittel des achten Jahrhunderts konnte der heldenmütige Karl Martel sie mit seinen opfermutigen Franken in den Kämpfen gegen die vordringenden Araber zum Schuhe des Landes und der römisch-christlichen Bildung mit Erfolg verwenden.

Dieser kriegerische Einfluß der Franken wird von allen Forschern anerkannt. Neuerdings hat sogar ein Schriftsteller, und zwar ein französischer, die Behauptung aufgestellt, daß überhaupt das kriegerische Element in der französischen Geschichte durchaus germanischen Ursprungs ist, während das friedliche Element keltischer Art sei. Diese Auffassung geht offenbar zu weit und steht im Widerspruche mit bekannten Zeugnissen römischer und griechischer Geschichtsschreiber über die große Kampflust der alten Gallier. Mit Recht aber darf man sagen, daß durch die eingetretene Waffenund Kriegsgemeinschaft mit den kampfesfrohen germanischen Gebietern in den Galloromanen der kriegerische Sinn ihrer Ahnen, der Kelten, wieder erweckt und mächtig gehoben worden ist. So nahmen sie denn nicht nur die Waffen der Franken, sondern auch die zwei fränkischen Gewohnheiten an, immer bewaffnet zu gehen und bei erlittenen Beleidigungen das Fehderecht auszuüben. 4 Ohne Zweifel weist daher die Sitte des Zweikampfes in Frankreich auf fränkischen Brauch zurück, und ebenso hat das auf französischem Boden später so herrlich erblühte Rittertum einige seiner wichtigsten Wurzeln einerseits in der altgermanischen Sitte der öffentlichen Waffenanlegung, anderseits in dem durch die Franken eingehauchten regeren Ehrgefühle und kühnen Unternehmungsgeiste. 5

Daneben sah man zwei andere wichtige Züge des Germanen

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