Commission zur Fortsetzung des grossen Glossars gewählt worden war, antwortete Mouchet dieser auf die Anfrage, wie hoch er seine Arbeit schätzte, dass er eine hinlängliche Belohnung finden. würde in der Wiederaufnahme des Denkmals, das er begonnen.* Doch muss der Plan, das Glossar fortzusetzen, seitens des Instituts bald wieder verlassen sein; wenigstens ist nie mehr von dem Glossar erschienen, als Mouchet selbst veröffentlicht hat und die Anfrage bei ihm ist die einzige Notiz, die wir über die Thätigkeit der Commission zur Fortsetzung des Glossars gefunden haben. Mit eigentlichen Arbeiten direct zum Behufe des Glossars scheint sich Mouchet in den letzten Jahren seines Lebens nicht beschäftigt zu haben, doch fuhr er fort, in sprachlicher Hinsicht seine Manuscripte mit Anmerkungen zu versehen und zu excerpiren. Die sämmtlichen Manuscripte Mouchet's wurden nach seinem Tode von seiner Wittwe (wie wir aus der Broschüre Barbier's erfahren) der französischen Regierung zum Kauf angeboten und auch angekauft. Unter ihnen befand sich auch die Copie der berner Handschrift 389, aus der Wackernagel 1846 52 Lieder veröffentlicht hat. Die übrigen in dieser Handschrift enthaltenen 467 Lieder, bis auf einzelne wenige noch ungedruckt, veröffentlichen wir hier zum ersten Male. Die Copie ist von unbekannter Hand, früher im Besitz Ste Palaye's, was zahlreiche Noten in seiner charakteristischen and sofort erkenntlichen Schrift beweisen; also auch wahrscheinlich für ihn ausgeführt. Später ist sie wahrscheinlich aus seinem Nachlasse von Bréquigny, der sein Testamentsexecutor war, **) erworben und mit dessen Bibliothek in Mouchet's Besitz übergegangen. Das Manuscript umfasst vier Bände Folio; der erste Band, durch einen Irrthum des Ordners oder des Buchbinders zu den anderen gerathen und als erster Band der berner Handschrift in den Catalogen und auf dem Rücken irrthümlich bezeichnet, enthält Gedichte der Christine von Pisa. Der zweite Band enthält das Manuscrit de Berne Nro. 389 von Fol. I Ro bis Fol. CXX Ro. Der dritte Band den Rest der Handschrift und die Abschrift einer berner Handschrift Nro. 231 (Chansons mit Noten). Der vierte Band endlich enthält eine Table des chansons, and ** Particularités sur feu M. Mouchet a. a. O, die sich nach Ausweis einer Note, die auf dem Rücken des alten Einbandes stand und jetzt auf einem der Schmutzblätter wiederholt ist, schon im Originale findet. Den grössten Theil jedoch des vierten Bandes füllt ein Glossar aus, nach Ausweis des Generalcatalogs der Manuscripte Band 92 von Ste Palaye, jedoch nicht von seiner Hand geschrieben. Das Glossaire besteht, wie alle lexicographischen Arbeiten, die unter Ste Palaye's Leitung oder von ihm selbst ausgeführt wurden, aus lauter einzelnen Papierschnitzeln. Ste Palaye oder seine Mitarbeiter pflegten sich wahrscheinlich bei der Lectüre der alten Denkmäler die schwierigeren Worte zu notiren und sie zu erklären, später dann diese Notizen in Zettelchen zu zerschneiden, die je ein Wort verzeichneten und diese Zettelchen in alphabetischer Ordnung zusammen zu kleben. Die Copie selbst ist, wie uns zahlreiche Vergleichungen mit der Wackernagel'schen Reproduction von 52 Liedern des berner Originals ergaben, sehr genau und treu; wir fanden nur ganz unwesentliche Veränderungen, z. B. Trennungen von Wörtern, die im Original offenbar nur durch Schreibfehler zusammengeschrieben waren und durchgehende Veränderung des langen f in ein rundes 8, eine Veränderung, die wir in unserer Wiedergabe auch beibehalten haben. Denn wozu, weil es den alten Schreibern vielleicht bequemer war, ein langes f zu schreiben als ein rundes, eine Schreibung beibehalten, die ermüdend für das Auge und erschwerend für das Verständnis werden kann und wird, ohne dass man irgend einen vernünftigen Grund dafür anführen könnte. Hierin scheint uns Wackernagel wirklich in der Unvorgreiflichkeit zu weit gegangen zu sein. Die übrigen zahlreichen Veränderungen und Correcturen Ste Palaye's, die nur eine Erleichterung des Verständnisses im Auge haben und in der Hinzufügung von Apostrophen, Accenten, Interpunctionszeichen, Trennungen von Wörtern, Veränderungen der u in v, der i in j, haben wir, wohl mit Grund, ganz unberücksichtigt gelassen. Uebrigens ist die Handschrift nicht etwa von Mouchet selbst geschrieben, wie uns eine Vergleichung Mouchet'scher Autographen ergab (nur einzelne Notizen und die Copie der berner Handschrift 231, vielleicht auch die drei ersten Lieder scheinen von seiner, der Schrift eines Linksschreibenden ähnelnden Hand zu sein), aber offenbar von einem gut unterrichteten Manne, der ein vollständig ausreichendes Verständniss der Sprache und Paläographie mit an die Sache brachte; sie ist jedenfalls eine der besten, wenn nicht die beste der Handschriften, die in Ste Palaye's Auftrag und unter seiner oder Mouchet's persönlichen Leitung angefertigt sind, so dass sie fast in jeder Beziehung das ebenfalls (nach Wackernagel's Zeugniss und Ausweis eines Facsimiles, das wir vergleichen konnten) sehr correct und leserlich geschriebene Original ersetzen kann. Eine Reproduction der bei Wackernagel bereits gedruckten Lieder erschien unnöthig, nicht jedoch eine Reproduction derjenigen, die von einzelnen französischen Herausgebern, z. B. Prosper Tarbé, bereits veröffentlicht sind, da diese mit grenzenloser Willkür und Oberflächlichkeit der Kritik mit dem Texte zu wirthschaften lieben, wie die Vergleichung irgend eines Liedes, z. B. des von uns unter Nro. 61 mitgetheilten mit dem neunten Liede in Tarbé's Chansons de Thibaut de Champagne, das nach unserer Handschrift abgedruckt ist, sofort zeigt. Im Uebrigen beansprucht unsere Reproduction diplomatische Treue in Wiedergabe des Textes der Handschrift, ein System, das, obgleich in Frankreich gar nicht üblich (wenn auch neuerdings Leon Gautier sich für dasselbe erklärt hat), da ausser Trébutien von den französischen Herausgebern alter Texte fast keiner es für nothwendig oder erspriesslich gehalten hat, die Handschriften in ihrer Ursprünglichkeit zu reproduciren, in Deutschland doch seit Keller und Wackernagel namentlich bei der Veröffentlichung noch nicht gedruckter Texte ziemlich allgemein als berechtigt anerkannt ist. Vorschläge zur kritischen Sichtung und Besserung der im Verhältniss zu anderen altfranzösischen Handschriften in unserer Handschrift geringen Verderbnisse werden wir in den Anmerkungen (die jedoch hauptsächlich die Concordanz der MSS. berücksichtigen werden) mitzutheilen Gelegenheit haben. Aveugles muas et xours. ai esteit tot mon viuant. or suis gueris et refors. de ces mals en estriuant. en usaige ke fole norriture. mauoit torneit ausi com de nature. car mes cuers est dune clairteit espris. dont ie remir en coy ieu ai mespris. Ma uie nat en descors. toz les iors dorenauant. si me couient tout lou cors por secours traire agairant. a la dame ke tant est fine et pure. canuers li est toute clairteis obscure. et ke tant puet ke iai niert entrepris. ki son seruixe ait loialment empris. Dame uos estes la tour. casaus nempire ne prent. refuges as pecheors contre le uoixour serpent. ki toz mals chaice et de nul bien car il ne puet embaitre en mespresure. ne perillier comant kil ait mespris. le cuer ke uos aueis en garde pris. nait cure. Dame a cui tote lenor de ciel et de terre apant. examples et mereors de toz boens ensignemens. belle et bone sors toute creature. estraingement se uermilla* nature. quant dun salut en uotre cors repris. nasqui de uos li filz deu Jhesucris. Dame en lairmes et en plours. ceste chanson uos present. et se la uostre dousor. en greit la resoit et prent. ioie en ai grant et marme en raseure. de la grant ioie auoir ke tous tens dure. drois est se uos aueir mon iuel pris. caie de uos autre de gringnor prix. A la meire deu seruir. doit chascuns entierement. mettre son etendement. tant ke son grei ait conkis. cest celle ke ses amins tance et retrait de torment. et deffant destre mal baillis. pluxors en ait guerantis. De fin cuer sens repentir. la seruirai ligement. ne changerai cest talent. iai ior ke je soie uis. planteis i seus et repris. marme et ma uie et li rent. doucement bien serai gueris se de li seux comioïs. Sil nait garde de perir. ki a saide satant. et ki là sert loialment. jai ne serait entrepris. elle restaint les empris. et as mors la uie rent. soustient vers les anemis. les cuers des pechors sospris. Comant poroit nuls uenir si tost a son sauement, ne a hault auancement. donor de sen et de prix. com per honoreir toz dis. la dame dou firmament. kesplaint de cors et de uis. plux ke trestous paradis. Dame or uos uaigne a plaixir. ceu ke si tres coralment. ai dit a mon essiant ceu ke de uos mest auis. et quant li doulz Jhesucris serait en son iugement meneis men vostre paix ou il nait fors ke ioie et ris. Fol. I. Vo. III. ** Bei Wackernagel Nro. 23. Durchstrichen und merveilla darüber geschrieben, nachher jedoch Restitutionszeichen ..... darunter gesetzt. ** Aus unserer Handschrift zuerst abgedruckt bei Sinner, Cat. cod. MSS. bibl. Bern. III, 365 ff und bei Dinaux trouvères Artés., p. 397. Andere Recensionen bei De la Borde II, 302: Paris' romancero fr., p. 90; Leroux de Lincy, Chants historiques 1, 113; Michel, Chansons du chatel. de Coucy, p. 85; Keller's Romvart, p. 254, daraus bei Mätzner VII und in Bartsch' neuester Chrestomathie de l'ancien français, p. 184. Fauchet, De la Borde und Michel schreiben das Lied dem Chatelain de Coucy zu. Die Recensionen des Romancero, De la Borde's, Wackernagel's und Dinaux', sowie die in Michel's Chansons du chat. de Coucy sind bei Mätzner p. 86 ff. zur Vergleichung mitgetheilt. F. II Ro. IV.* jeus partis Cunes de betunes. Amis bertrans dites moy le millor. dun ieu partit de uos le ueul oïr. ki de samie auroit eu lamor. et amplement de li a son plaisir. et celle adonc sens forfait sen partoit. por autre ameir. et pues paix refaisoit. por lui tenir de samblant sens plux mais. li keis ualt muelz tous iors guerre on teil paix. Sires Guichairs saichies ceste dolor. ke ie uos oi resconteir et iehir. ont autre fois eu tost li pluxor. souent uoit on ceste chose auenir. teil dame lait son boen amin sens droit. ke sen repent quant elle sen pensoit. guerre en amors nest prous. por ceu men tais. la paix ualt muels seruir acuer uerai. Amis Bertrans li cuers urais por uoir. est per tout bons ceu sai certainnement. et cil est fols selonc le mien savoir. ke fauce dame aime a son essiant. ke bien saueis ken reprouier dist on. ke leires est li compans a lairon. et cil est folz et fait gabeir de lui. con sert de bordes et on festoie autrui. Sires Guichairt or puet on bien sauoir. ke uos damors sauois pouc ou noiant. car ie ueul muelz toz jors de li auoir. kelle mesgairce bien debonairement. a bel semblant et a doux raixon. cauoir a li mellee ne tenson. soffrirs atrait amors certains en sui. et orguels fait a màinte gens anui. Amis bertrans uostre sens nest pais grans. ou on uos ait espoir en uain chargie. ke tout prandreis a greit com peneans. ains ne ui home de si pou apaier. quant dun samblant et dun trespoure ris. uos puet tenir trop estes urais amis. celui sembleis cui on tolt son chaistel. ke pues en prent de toste . I. bel iuel. Sires Guichairs iai nulz saiges amans. ne me tanrait por ceu mal afaitie. se ien greit pran doulz mos et biaul semblans. ains ke tot laisse se seroit maluoistie, ancor ualt muelz auoir ce mest auis. pou ke mans car de ceu seux toz fis. ke par dousor fait on sauaige. oxel saige et priueit et guerpir son riuel. par deu bertran uos per menteis mult bel. mais ni aurai auant talent nouel. Amis ki est li muelz vaillans. ou cil ki gist toute la nuit. aueuc samie a grant desduit. et sans faire tot son talent. ou cil ki tost uient et tost prent. et quant il ait fait et sen fuit. ne iue pais aremenant. ains keut la foille et lait le fruit. Dame ceu ke mes cuers en sent. uos dirai maix ne uos anuit. del faire uiennent li desduit. et ki lou fait tan soulement. partir sen puet |